Liebe Mitglieder und Freund:innen von MoFA,

unsere schöne und auch vielfach gelesene und zitierte Zeitschrift ARIANTA ist nicht nur eine Publikationsplattform für wissenschaftliche malakologische Beiträge, sondern auch ein wichtiges Medium des Vereins nach außen und innen.

Die Herausgeber der Zeitschrift ARIANTA und der Vorstand von MoFA würden sich sehr über Einreichungen spannender wissenschaftliche Beiträge für das nächste Heft freuen. Alle Fachbereiche der Malakologie sind willkommen, sei es in Form von Originalarbeiten, Übersichtsarbeiten, Exkursionsberichten (mit Artenlisten) und bemerkenswerten Beobachtungen.

Da ich als Herausgeber im Dezember 2024 und Jänner 2025 ausfallen werde, bitte ich etwaige Interessent:innen, ihre Manuskripte und damit verbundene Anfragen an die Adresse team@molluskenforschung.at zu schicken.

Die Einreichfrist setzen wir für die Arianta12 mit 28. Februar 2025 fest.

Ich freu mich schon auf eine weitere informative und diverse Ausgabe unserer Zeitschrift im kommenden Jahr.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Sattmann

Die Hochwasserkatastrophe an der Perschling in NÖ macht uns alle sehr betroffen, besonders aber die unglaublichen und eindeutigen Falschmeldungen, dass Theodoxus danubialis bzw. der Schutz dieser Schnecke die Dammsanierung verzögert oder gar verhindert habe. Wir haben hierzu einen Steckbrief der Schnecke erstellt, um deren Lebensart und Vorkommen besser zu verstehen.  Steckbrief Theodoxus danubialis

Hier der Link zu einem Statement des Naturschutzbundes zu diesem Thema:
https://naturschutzbund.at/newsreader-346/items/dammbruch-an-der-perschling-naturschutz-ist-nicht-schuld.html

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Malakologie!

Am 27. September 2024 wollen wir unter der Leitung von Michael Duda und Katharina Mason eine malakologische Exkursion zum Bisamberg und den Alten Schanzen in Wien unternehmen. Die Exkursion ist eine gemeinsame Veranstaltung mit der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Österreich (ZooBot). Wir möchten explizit alle an Mollusken Interessierte herzlich einladen, die Molluskenfauna dieses Teils von Wien kennenzulernen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich!

Das Gebiet um den Wiener Bisamberg ist wegen seiner trockenen, offenen Lebensräume für den Naturschutz bedeutend. Die zahlreichen Trockenrasen im Gebiet sind Lebensraum für mehrere in Österreich gefährdete und geschützte, xerothermophile Arten. Wir werden jedoch auch nach Wassermollusken Ausschau halten.

Treffpunkt beim Parkplatz Senderstraße, 1210 Wien, voraussichtlich 10 Uhr. Der Treffpunkt kann leicht öffentlich mit einem Bus ab U-Bahn-Station Floridsdorf erreicht werden.

Dauer der Exkursion: rund 6 Stunden.

Nähere Informationen folgen demnächst.

Anmeldung bis 20. September 2024 unter team@molluskenforschung.at

Maximale Teilnehmer:innenzahl: 20

Wir freuen uns auf Eure Teilnahme!

Liebe Molluskenfreunde,

wir freuen uns, die 21. Ausgabe des Newsletters der Malakologischen Arbeitsgemeinschaft Salzburg am Haus der Natur teilen zu können.

Viel Freude beim Lesen!

Katharina Mason, aktuell Schriftführerin von MoFA, hat gemeinsam mit Markus Burkhard auf seinem YouTube-Kanal das Thema der verschiedenen Schnecken im Garten beleuchtet. Es werden weniger bekannte Schneckenarten gezeigt, Fakten über Schnecken erzählt und ein paar Tipps und Tricks zum Umgang mit Schnecken im Garten gegeben.

In einem zweiten Video wird auf das Thema der Spanischen Wegschnecke eingegangen, wie auch im aktuellen Artikel bzw. Statement von MoFA nachgelesen werden kann.

https://www.youtube.com/watch?v=4byhHGvSFb0&t=13s

https://www.youtube.com/watch?v=92IhG6di6ZE&list=RDCMUCkGgKCz8ea5VYiY5DSfx6SA&index=2

Ist die Spanische Wegschnecke bei uns in Österreich heimisch?

Die Urheimat der „Spanischen“ Wegschnecke ist nicht zu 100 % feststellbar. Fest steht, dass sie nicht aus Spanien stammt, mittlerweile ist auch widerlegt, dass sie ursprünglich aus Mitteleuropa stammen soll, wie eine Studie aus dem Jahr 2014 fälschlicherweise behauptet hat. Demnach war sie auch in Österreich ursprünglich nicht heimisch. Am ehesten geht man davon aus, dass sie mit Gemüsetransporten aus Südfrankreich (wo sie aus klimatischen Gründen nur in einem kleinen Gebiet vorkommt) eingeschleppt wurde. Der deutsche Name ist daher irreführend, manchmal wird daher der Begriff „Kapuzinerschnecke“ verwendet, der sich aber gegen den allseits bekannten Begriff der „Spanischen Wegschnecke“ nur schwer durchsetzen kann.

Hat sie Fressfeinde in unserer heimischen Natur?

Leider nahezu keine, da ihr extrem klebriger Schleim viele potentielle natürliche Feinde abschreckt. Jungtiere werden eher gefressen, vor allem von Laufkäfern oder anderen, räuberischen Schnecken wie dem Tigerschnegel (daher ist Schneckenkorn zur Schneckenbekämpfung kontraproduktiv, da es auch diese Schnecken tötet). Wenn man die Schnecken aber zerschneidet und liegen lässt, werden sie von Igeln, Laufkäfern, Tigerschnegel, Vögeln (tlw. auch Hühnern) etc. doch gefressen.

Was frisst die Spanische Wegschnecke?

Sie frisst so gut wie alles und im Gegensatz zu den meisten heimischen Schneckenarten, die welke Pflanzen oder abgestorbenes Material bevorzugen, eben auch ganz massiv lebende Pflanzen. Daneben werden aber auch Hundekot sowie tote wirbellose Tiere, zB. Regenwürmer oder tote Artgenossen, gefressen.

Steht die Spanische Wegschnecke in Konkurrenz zu heimischen Arten?

Direkte Konkurrenz besteht zur heimischen Roten Wegschnecke (Arion rufus). Wo immer die Spanische Wegschnecke in den Lebensraum der heimischen Art vordringt, verschwindet diese innerhalb weniger Jahre und ist deshalb auch einer der Hauptursachen für das Verschwinden dieser Art, welche früher weit in naturnahen Wäldern verbreitet war. Zusätzlich erschwert wird das Problem durch die Ähnlichkeit der beiden Arten. Ein Unterscheiden durch das äußere Aussehen ist nahezu unmöglich, erst eine Sektion und ein Blick auf die Sexualorgane lässt eine Unterscheidung zu.
Für andere heimische Schneckenarten stellt sie keine besondere Bedrohung dar, da in halbwegs natürlichen Lebensräumen reichlich Nahrung für alle vorhanden ist. Eher sind auch da Lebensraumveränderungen (Forste mit Nadelbäumen, Schadstoffeinträge, häufige Mahd und Gülleeinsatz auf Wiesen) und Trockenheit ein wesentlicher Faktor.

Aber auch für einige heimische, gefährdete Pflanzen ist die Spanische Wegschnecke ein Problem. Es gibt inzwischen einige Beispiele, wo durch die massive Zunahme der Spanischen Wegschnecke in Schutzgebieten heimische, vom Aussterben bedrohte Pflanzen stark dezimiert wurden. So war z. B. sowohl für das endemische Bayerische Löffelkraut (Cochlearia bavarica) als auch für das am Rande des Aussterbens stehende endemische Dickwurzel-Löffelkraut (Cochlearia macrorrhiza) an einigen Standorten in Niederösterreich, Schneckenfraß eines der Hauptursachen, warum trotz optimaler Biotoppflege der Bestand sich nicht vermehren konnte. Jungtiere der „Spanischen“ fressen gezielt und zu hunderten die Blüten und Samenkapseln der Pflanzen völlig ab.

Muss man zusammengefasst zu dem Schluss kommen, dass die Spanische Wegschnecke eine Gefahr für die Biodiversität darstellt?

Auf alle Fälle hat sie großen Einfluss auf die Biodiversität. Einerseits wie bereits erwähnt durch ein Verdrängen bzw. Vernichten anderer Arten und andererseits durch das Verhalten der Menschen, die den unliebsamen Schädling bekämpfen wollen. Vor allem durch das Ausbringen von Gift (z.B. Schneckenkorn) werden auch viele andere Tierarten getötet, von anderen Schnecken über Würmer bis hin zu Igeln oder Vögeln. Weiters ist das Aussetzen der Tiere in anderen Lebensräumen, z.B. im Wald oder ganz besonders in Schutzgebieten eine große Bedrohung für die dortige Biodiversität. Nicht zuletzt sind auch zahlreiche Berichte bekannt, wo Hobbygärtner wegen der Schnecken bewusst ihre Gärten in Kieswüsten verwandeln und so zur Bodenversiegelung beitragen.

Was können GärtnerInnen nun im Kampf gegen die Spanische Wegschnecke tun?

Am besten ist es die Tiere vor Ort zu zerschneiden und liegen lassen, das stärkt die Population von Schneckenfressern. Wem das eher schwerfällt, kann die Schnecken auch in sprudelnd kochendes Wasser werfen oder damit übergießen, dies tötet die Schnecken sofort ab. Danach kann man sie in die Biotonne oder auf den Kompost werfen.
Wichtig dabei ist: wirklich NUR die Spanische Wegschnecke vernichten!
Zusätzlich zur aktiven Bekämpfung kann man natürlich Unterschlupfbereiche für die Schneckenfresser im Garten zulassen oder schaffen (Asthaufen für Laufkäfer und Igel, moosige Wiesenbereiche für die Eiablage der Tigerschnegel etc.). Weiters kann oft ein Schneckenzaun helfen, bestimmte Bereiche zumindest für Schnecken schwerer zugänglich zu machen.
Auf keinen Fall soll auf Schneckenkorn zurückgegriffen werden, auch nicht, wenn dieses als biologisch bezeichnet wird. Jedes dieser Mittel tötet alle Schnecken ab und nicht nur gezielt die Spanische Wegschnecke. Darüber hinaus vergiftet das „klassische“ Schneckenkorn auch Igel, Vögel und viele andere Kleintiere! Dies ist zwar bei den „biologischen“ Mitteln auf Eisen-III-Basis nicht der Fall, aber wie erwähnt vernichten auch diese sämtliche Schnecke und so manche andere Bodenbewohner.

Ist es eine Möglichkeit, die Nacktschnecken einzusammeln und an Bachufern, in Wäldern etc. auszusetzen?

Nein! Dieses Vorgehen ist extrem problematisch und auch naturschutzgesetzlich aus guten Gründen verboten. Es besteht die Gefahr der Ausrottung gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter heimischer Tiere, Pflanzen und Pilze, die ohnehin nur mehr in wenigen kleinen Schutzgebieten vorkommen und dort kann jede zusätzliche Belastung bzw. Beeinträchtigung kritisch sein. Absammeln und Umsiedeln in Wiesen, Wälder und Felder hat leider katastrophale Folgen, da die Tiere dadurch über natürliche Ausbreitungsbarrieren (Flüsse, Bäche, Trockengebiete etc.) ausgebreitet werden. Dies sieht man auch bei den vorhin erwähnten Löffelkräutern. Beide Pflanzenarten kommen in meist eher abgelegenen Moorgebieten vor, wo die Schnecken nicht leicht von selbst in solchen Zahlen hingelangen könnten.

Liebe MoFA-Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde der Malakologie!

Mit großer Freude präsentieren wir Euch die neueste Ausgabe unseres MoFA-Journals – ARIANTA 11.

Haring, E., Sattmann, H., & Patzner, R. A. (Eds.). (2024). Arianta 11. Verlag des Naturhistorischen Museums Wien. CITE DOWNLOAD

Dank des Engagements der Autor*innen, Gutachter*innen, Lektoren*innen und der Redaktion bietet diese Ausgabe eine bunte Mischung spannender malakologischer Themen. Neben Abstracts und dem Exkursionsbericht zur MoFA-Tagung 2023 finden sich in dieser Ausgabe Beiträge zu einer regionalen Artenliste, zur Verbreitung einer invasiven Landschnecke, zur phänotypischen Diversität bei Bänderschnecken, zu einem neu entdeckten Vorkommen und zur Malakofauna mariner Bodenproben.

Wir hoffen, dass diese Ausgabe wieder zum Lesen, Nachdenken und Staunen anregt, und laden potentielle Autor*innen ein, ihre eigenen Forschungen und Ideen in zukünftigen Ausgaben mit uns zu teilen.

Wir wünschen allen weiterhin ein erfolgreiches Jahr 2024!

 

Liebe Freundinnen und Freunde der Malakologie!

Der 10. EUROMAL Kongress wird von 15. bis 20. September 2024 in Heraklion auf Kreta, Griechenland, stattfinden.

Der Kongress bringt erfahrene Wissenschaftler sowie Studenten und Praktiker aus der Malakologie und verwandten Forschungsgebieten aus ganz Europa und darüber hinaus zusammen, um die neuesten und wichtigsten Erkenntnisse der Molluskenkunde vorzustellen.

Konferenz-Website: https://www.euromal2024.gr
NEUE Deadline für Early-bird Registrierung und Abstract Einreichung: 30. Juni 2024

Bitte verbreiten Sie die Ankündigung in Ihrem Bereich!

Datenbank mit Bestimmungsschlüssel für terrestrische Gastropoden online:

Nach fast 3-jähriger Arbeit ist die umfassende Datenbank des Mitglieds Rudolf Kapeller über die Europäischen Mollusken mit Bestimmungsschlüssel nun auch für terrestrische Gastropoden online und steht frei zur Verfügung – ein Blick lohnt sich!

www.rkapeller.eu

Ö1 Sendereihe „Vom Leben in der Natur“:

Der Zoologe Michael Duda spricht über die Molluskenfauna am Bisamberg und den Alten Schanzen.

Podcast zum Nachhören (in Österreich):

Teil 1: Trockenrasen als bedeutender Lebensraum
Teil 2: Erfreuliche Funde seltener Arten.
Teil 3: Alte Schneckenrelikte in jungen Wäldern.
Teil 4: Künstliche Gewässer als Refugium.
Teil 5: Vielfältige Formen der Fortpflanzung.
 


Liebe MoFA-Mitglieder, liebe FreundInnen der Malakologie,

der 20. Newsletter der Malakologischen Arbeitsgemeinschaft Salzburg ist soeben erschienen.

Wir wünschen Ihnen/euch Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2024!